Mind the digital gap!

Als Kerstin Hoffmann auf PR_Doktor.de zur Blogparade #Personalbrandmix aufrief, war ich unmittelbar angesprochen. Hier ist mein Beitrag.

Meine Geschichte als Nutzerin von social media ist kurz und begann erst vor ca neun Monaten. Bis dahin lebte ich fröhlich als passive Internet-Nutzerin, kontaktierte meine Klienten per Telefon bzw. Email, und kannte praktisch niemanden persönlich, der anders unterwegs war. Als nun selbstständige Coach/Organisations-Entwicklerin merkte ich schnell, dass ich ein anderes Kontakte-Netzwerk brauchte. Zur Homepage kam zunächst Xing. Nebenbei las ich auf Blogs mit wie den von Kerstin Hoffmann zu Online-Marketing, Sichtbarkeit für Einzelunternehmen und Kommunikationsstrategien. Manches dort verstand ich nicht (v.a. Technisches), anderes leuchtete mir sofort ein (Gestalte selbst dein Profil in der digitalen Welt, es entsteht ohnehin eins).Seit dem teilt sich meine Welt in zwei Teile: Auf der einen Seite die Digitalistinnen in den Social Media-Kanälen und spannenden Blogs und auf der anderen Seite Menschen v.a. meines Alters, die in Print(Fax!) und Emails unterwegs sind. Social Media sind für sie völlig uninteressant oder gar vom Datenkraken-Teufel geschaffen. Dazwischen klafft ein “garstig breiter Kommunikationsgraben” — frei nach G.E. Lessing.

Mind the digital gap - Herzfeld Coaching

 

Der Sprung über den Graben
Im Sommer 2017 stand ich vor der Entscheidung: In meiner begrenzten offline Kontaktewelt bleiben oder mich zu den aktiven online-Gestalterinnen schlagen. Werde ich den Technik-Kram schaffen? Werde ich vor meinen Geräten versumpfen und, wie hypnotisiert auf den Bildschirm starrend, durch die Straßen gehen? Und wie mit den Trollen und Pöblern in der Timeline fertig werden? Und wie kann mir das überhaupt hilfreich sein?

Entscheidend waren Gespräche mit den Frauen der #DMW im Quartier Karlsruhe, das gerade in Gründung war. In Kontakt bleiben konnte ich nur über den Beitritt in die Facebook-Gruppe. Da gab es in mir die Stimmen der Neugier, der Selbstermutigung “Du hast so vieles gelernt in deinem Leben…”, der Risikoabwägung “ Wenn es nicht passt, lässt du es bleiben”. Dann gab ich mir zwei, drei Wochen und las mit auf twitter und facebook. Ich hatte bald ein Gespür, wie die Kommunikation dort tickt, war überrascht, welche interessanten Menschen und Beiträge dort unterwegs sind. Dann stieg ich ein. Heute, im April 2018, möchte ich die Kontakte und Impulse nicht mehr missen. Ich habe unglaubliche Menschen und gegenseitige Wertschätzung kennen gelernt. Die große Stärke der “Kanal-arbeit” ist die Vertiefung von offline-Begegnungen über online-Vernetzung, manchmal auch umgekehrt.
Wo stehe ich heute und wohin soll es gehen?

Ich wurde zur begeisterten Twitterin. Längst nutze ich nicht alle Möglichkeiten des Kanals, aber die spontane und prägnante Kurzform entspricht meinem Naturell. Go with the flow — möglichst nicht ohne Zeitdisziplin.

Es braucht eine Strategie! Auch ich stehe hinter diesem Satz. Doch die Reihenfolge Geschäftsziele ->Strategie ->Umsetzung in Kommunikationsarbeit funktioniert so nicht. Ich brauchte eine Experimentierzeit in der Online-Welt, bevor sich die Strategie-Frage aufdrängte, die wiederum ruft nach einer klaren Positionierung. Als ehemalige Beamtin in psycho-sozialen Kontexten, wo viele Menschen von zu wenigen Fachleuten sehr viel brauchen, erlebe ich gleich mehrere Kulturwechsel in kurzer Zeit. Wenn ich von meinem #Personalbrandmix spreche, schwingt also immer mit: Woher kommst Du und wohin gehst Du? Es geht um online- und offline-Kulturen, was sie über einander denken und wo sie aufeinander treffen. Je nach Kontext bin ich mal menschliches Fossil, mal grauhaariger Nerd.

Die Bucket-List für meinen #Personalbrandmix

  • Ich werde meinen Kommunikationsmix aus Xing, Twitter, Facebook, LinkedIn, Medium und Blog souveräner und technisch ausgereifter für mich nutzen.
  • Ich werde den Graben zwischen den Kommunikationswelten überwinden hrlfen, indem ich bei den einen für mehr Einmischung werbe, bei den anderen die Freuden der offline-Zeiten anpreise.
  • Ich werde noch mehr von der passiven Nutzerin zur aktiven Gestalterin wechseln, indem ich eigene Beiträge veröffentliche.
  • Ich trete weiterhin ein für spannende und faire Dialoge und danke allen, bei denen ich lernen konnte und noch lernen werde. Stellvertretend nenne ich hier die sehr geschätzte und großzügige Kerstin Hoffmann. Danke für diesen Anstoß zur Selbstreflexion.

Dieser Beitrag wurde am 05.04.2018 auf medium.com veröffentlicht.